Presse

Werner Sporleder in den Medien

Antwort von Dr.-Ing. Schulte auf den Leserbrief von Werner (Straßenverkehrstechnik 04.2013, S. 239f.)

Eine Leben für die Sicherheit: Seit über sechs Jahrzehnten erfindet Werner Sporleder Absicherungen für Baustellen. Nach einem Fast-Unfall vor mehr als 60 Jahren hatte er seine erste Idee, als er auf der Fahrt nach Hause mit seinem Wagen beinahe in eine Baugrube geriet. In seinem Keller in Kleefeld entwickelte er daraufhin die elektrische Flackerlaterne. An einer Wäscheleine befestigte er in den 1950er-Jahren weiße und rote Kunststoffstreifen zur Absicherung von Straßenbaustellen – später wurde daraus das rot-weiße Flatterband, das inzwischen in der ganzen Welt benutzt wird. Und er hatte noch weitere zahlreiche Einfälle.

Der findige Niedersachse ist einer der letzten aktiven Firmengründer der Nachkriegsjahre. Der Film aus der Reihe „Typisch!“ porträtiert den temperamentvollen Unternehmer und begleitet seine Mitarbeiter auf der Autobahn bei ihrem gefährlichen Job.

Autor/in: Elisabeth Bergmann, 01film.TV (http://www.01film.tv/produktion-011.php)
Redaktion:  Wilfried Schulz

Quelle: Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 14.06.2012

Bericht von Georg Thomas der IHK Hannover

60 Stunden-Woche mit 85 Jahren

Nachdem er beinahe mit dem Auto in eine Baugrube gefahren war, entwickelte er vor 60 Jahren eine Flackerlaterne – später das rot-weiße Flatterband und heute LED-Tafeln zur intelligenten Verkehrslenkung.

Stillstand und Werner Sporleder – das passt nicht zusammen: „Dann würden Baustellen heute ja womöglich immer noch mit Petroleumlampen gesichert, die nicht brennen“, sagt der Vorstand der B.A.S. Verkehrstechnik AG. Mit 85 Jahren ist Sporleder eines von drei Mitgliedern des Vorstands des mittelständischen Unternehmens mit rund 400 Mitarbeitern, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von 23 Mio. Euro erzielte. Neben dem Hauptsitz in Hemmingen-Arnum bei Hannover unterhält B.A.S., das für Baustellen-Absperr-Service steht, inzwischen 22 Niederlassungen – zum Fuhrpark zählen rund 500 Fahrzeuge. Das Unternehmen sichert Baustellen auf Autobahnen, Bundesstraßen und innerorts in ganz Deutschland und übernimmt die Absperrungen und die Verkehrslenkung bei Großereignissen wie zum Beispiel beim Papstbesuch in Köln vor sechs Jahren oder der 60 Kilometer langen Sperrung der A 40 zur Ruhr 2010. Alles was dafür gebraucht wird – von Schildern, Baken, Ampeln, bis hin zu LEDTafeln und Warnanhängern – hält B.A.S. bereit. Mit der Verkehrssicherung erzielt das Unternehmen 90 Prozent seines Umsatzes. Seit zwei Jahren bietet das Unternehmen den Straßenverkehrsbehörden außerdem ein mobil einsetzbares System zur intelligenten Verkehrslenkung an, mit dem Staus vermieden werden können.

„Ich muss was tun, sonst schmeissen diemich raus“, frotzelt Sporleder. Sein Arbeitstag beginnt morgens um sechs und endet abends – so, dass am Ende einer Woche – auch am Wochenende wird gearbeitet – 60 bis 70 Stunden zusammenkommen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für den Vorstand dabei kein Problem, denn auch seine Frau Gertrud arbeitet bis heute jeden Tag im Unternehmen. 

Früher war Werner Sporleder auch oft mit dem Flugzeug unterwegs, um Lieferanten im Ausland oder eine der Niederlassungen zu besuchen. Dabei saß der Vorstand selbst im Cockpit seiner zweimotorigen Cessna: „Ich habe alle Fluglizenzen besessen – bis auf die für Atlantikflüge.“ Er saß – umgerechnet auf eine 40 Stunden-Woche – ganze 11 Monate am Steuer eines Flugzeuges in der Luft. Mit seiner Cessna mit amerikanischen Kennzeichen flog er zeitweilig auch nach Westberlin. Später bot Sporleder einen europaweiten Charter-Flug-Dienst an, den er neben der Baustellensicherung organisierte. „Gewinnen Sie Arbeitszeit durch den Einsatz eines Charterflugzeuges“, heißt es in einem Werbeprospekt, mit dem er damals um Kunden warb. Neben dem früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht und anderen Politikern zählten viele Künstler zu seinen Passagieren. Anfang der siebziger Jahre führte Sporleder die Deutsche Rettungsflugwacht in Norddeutschland ein und flog mit seinen Piloten auch Verlegungsflüge für die Medizinische Hochschule Hannover. Als 1975 Waldbrände in der Lüneburger Heide wüteten, ließ der Unternehmer neuartige Wasserbomben zum Abwurf von Hubschraubern fertigen, die heute weltweit im Einsatz sind. 

1986 erkrankte Werner Sporleder daserste Mal an Krebs an der Bauchspeicheldrüse. Später überstand er noch zwei weitere Krebsoperationen. Seit sechs Jahrzehnten ist Werner Sporleder Unternehmer.

Zunächst entwickelte er Verkehrsschilder und Verkehrseinrichtungen, um sich dann der Anwendungstechnik und dem Service zu widmen. Seine Unternehmen hießen Wespo-Signalbau GmbH und Gespo Signalbau und Schilderwerke KG bevor er 1976 die B.A.S. Baustellen-Absperr-Service gründete, die in diesem Jahr als B.A.S. Verkehrstechnik AG ihr 35-jähriges Bestehen feiert. Vor dem Firmensitz säumen gelbe Warnballons den Weg – sie sehen aus wie übergroße Überraschungs-Ei-Kapseln. Sie hängen genau in der Höhe des Sichtfelds eines Lastwagenfahrers und sollen auch aus dem Blickwinkel vor Gefahrenstellen insbesondere auf dem Seitenstreifen warnen.

Werner Sporleder ist ein Mann der Tat. Deshalb erinnert er sich gern an die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, als er vor genau 60 Jahren mit seinen ersten Erfindungen zum Unternehmer wurde. „Als ich anfing, wurde viel schneller gehandelt. Da konnte ich meine Neuerungen sofort zum Erproben auf den Markt bringen.“ Nachdem er selbst mit seinem Wagen beinahe einmal in eine Baugrube gefahren war, entwickelte er die elektrische Flackerlaterne. Kurz danach brachte er die erste elektrische Dauerleuchte heraus, die einer Milchkanne ähnlich war, auf die er eine Lampe schraubte. An einer Wäscheleine befestigte er in den fünfziger Jahren weiße und rote Kunststoffstreifen zur Längsabsicherung von Straßenbaustellen – später wurde aus dieser Idee das rot-weiße Kunststoff-Absperrband, weswegen ihn mehrere Zeitungen in Artikeln zu seinem 85. Geburtstag „Vater des Flatterbandes“ nannten. Taugten seine diversen Erfindungen aus Sicht der Behörden etwas, wurde daraus das passende Gesetz. „Wenn ich den zuständigen Behörden heute eine Neuheit präsentiere, wird erst einmal diskutiert, warum es nicht funktionieren kann.“ 

Auf dem 28 000 Quadratmeter großen Firmengelände testen der Firmenchef und seine Mitarbeiter ständig neue Produkte. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung würde Sporleder gern umsetzen. Neon-gelbe Umleitungs-Hinweisschilder könnten Autofahrer zum Beispiel viel besser erkennen, als die Herkömmlichen in Gelb-Orange. Ebenso seien seine von Leuchtdioden beleuchteten Schilder viel besser zu erkennen. 

Ohne seine ausgeprägte Hartnäckigkeit wäre es Sporleder in den vergangenen Jahrzehnten wohl nicht gelungen, die zuständigen Behörden doch immer wieder von einigen seiner Ideen, wie dem gelben, schlagfesten Absperrzaun aus Kunststoff, zu überzeugen, der die schwere Variante aus Metall fast gänzlich abgelöst hat. Wie viele Produkte zum Sichern von Baustellen er in seinem Leben mitentwickelt hat, weiß Werner Sporleder gar nicht. Aber er ist sicher: „Aus meinen Ideen heraus ist inzwischen eine ganze Branche entstanden.“

Georg Thomas, IHK Hannover, Niedersächsische Wirtschaft, 05.2011

Mit rund 85 Gästen sowie Betriebsangehörigen blickte Werner Sporleder (85), Vorstand der B.A.S. Verkehrstechnik AG, Mitte Februar  im Verkehrssicherungszentrum in Hemmingen, nahe Hannover, auf rund 60 Jahre Verkehrstechnik zurück. In seinem mit vielen Bildern illustriertem Vortrag gab Sporleder sehr interessante Einblicke in seine vielseitigen Aktivitäten, angefangen von der Nachkriegszeit bis heute.

Die Wurzeln für die erfolgreiche Unternehmensgeschichte legte Werner Sporleder 1951 mit der Entwicklung der „Flackerlaterne“, dem Ursprung der heutigen elektrischen Warnleuchten. Er setzte schon damals seine Ideen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit möglichst sofort in die Praxis um und stieß mit seinem zielstrebigen Vorgehen nicht immer auf die Gegenliebe der Behörden-vertreter, die den längeren bürokratischen Weg zu überwinden haben.

Aber von seinen Verbesserungsvorschlägen und Entwicklungen immer zu 100 Prozent überzeugt, lässt er sich nicht bremsen und ist mit seiner 1976 gegründeten Firma B.A.S. Baustellen-Absperr-Service für vieles, was man heute zur Absicherung von Gefahrenstellen auf den Straßen sieht, maßgeblich verantwortlich. Davon konnten sich die langjährigen Lieferanten, Kunden, Behörden- und Pressevertreter eindrucksvoll überzeugen.

Der Familienbetrieb – mit Ehefrau Gertrud und Tochter Heike im Aufsichtsrat – hat sich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer auf die Fahne geschrieben und sorgt dafür, dass Baustellen auf den Straßen ordnungsgemäß abgesichert werden und gute Verkehrslenkungen erfolgen. Von der Beratung, Planung, Montage, Betrieb und Wartung sämtlicher Absperreinrichtungen, seien es Arbeitsstellenzäune, mobile Signalanlagen oder hochentwickelte transportable ferngesteuerte LED-Informationssysteme zur Stauvermeidung und dergleichen, deckt das Hemminger Unternehmen das volle Leistungsspektrum in einer Hand ab. Dafür sorgt ein gut motiviertes flexibles Team von 400 Mitarbeitern zzgl. Zeitarbeitskräften, das mit einem großen, hochwertigen Materialpark und 500 Fahrzeugen ausgestattet ist und an 22 Standorten bundesweit agiert.

Das neueste Projekt befasst sich mit der kurzfristigen, dynamischen Geschwindigkeitsabbremsung des fließenden Verkehrs, um den Monteuren z. B. einen sicheren Transport von Verkehrszeichen und Aufstellvorrichtungen auf der Autobahn vom Seiten- zum Mittelstreifen zu gewährleisten. Das dafür entwickelte Sicherungsfahrzeug (SF) fädelt sich in den fließenden Verkehr ein und gibt den nachfolgenden Kraftfahrern mit der auf dem Dach installierten LED-Infotafel mit Wechselschaltungen nacheinander klare und präzise Anweisungen, die Geschwindigkeit bis hin zum Stopp zu drosseln. 

Auch eine neuartige Schnelle-Einsatz-Sperre (SES) wurde entwickelt. Das Fahrzeug mit einer während der Fahrt aufklappbaren großen LED-Infotafel sowie ausklappbaren, innenbeleuchteten Absperrschranken (Zeichen 600) und LED-Anhänger ist vielseitig einsetzbar. Bei einer Vollsperrung kann z. B. der LED-Anhänger mit entsprechendem Sperrvermerk an der nächsten Autobahneinfahrt abgekoppelt werden und diese sperren. Die SES sperrt dann die Autobahn mit den ausgeklappten Flügeln. Mit diesem zukunftsorientierten Sicherungszug wird die Polizei erheblich entlastet sowie erhebliche Kosen eingespart.

Werner Sporleder feierte sein 60-jähriges Betriebsjubiläum inmitten seiner zukunftsorientierten Verkehrstechnik. Die „Ideenschmiede Hannover“ hat immer die Sicherheit der auf den Straßen tätigen Personen vor Augen.

60 Jahre Entwicklung der Verkehrstechnik in Hannover (PDF)

 

 

Hemmingen. Keiner kennt Werner Sporleder, aber jeder seine Arbeit. Er sichert mit seiner Firma Baustellen und Events wie das Stillleben oder den Papstbesuch: Der 85-Jährige erfand in den 1950er-Jahren das Flatterband, ist ein Urgestein der Verkehrssicherung.

Sie haben die Werkshalle festlich geschmückt mit Baustellenzäunen und Überholverbotsschildern; sie haben Absperrschranken und Hinweisbaken liebevoll arrangiert, damit sich alle Gäste sofort heimisch fühlen. Und während im Hintergrund auf einer elektronischen Verkehrstafel der Schriftzug „Herr Sporleder möchte starten. Bitte nehmen Sie Platz“ durchläuft, rückt der Held des Tages nochmals seine Krawatte zurecht. Eine Krawatte mit lustigen Verkehrsschildern als Motiv.

Es ist, man ahnt es schon, ein kleines Branchentreffen der Baustellenabsicherer. Denn einer der ihren ist vor kurzem 85 geworden: Werner Sporleder. „Vater des Flatterbandes“ nennt ihn die „Hannoversche Allgemeine“ – er erfand es in den 1950er-Jahren, fing an mit einer Wäscheleine und weißen sowie roten Kunststoffplättchen. „Urgestein der Verkehrssicherung“ werden Festredner ihn später noch nennen, und ohne große Mühe könnte man weitere Titel dieser Gewichtsklasse hinzufügen. Der große alte Mann des Baustellenzauns.

Einer der letzten Gründerväter

Werner Sporleder ist einer der letzten dieser Gründerväter aus den 50er-Jahren, die den rheinischen Kapitalismus erfanden und noch aktiv sind. Ein Unternehmer, der aus dem Nichts kam. „Handelsschule, Arbeitsdienst, Frankreich, Invasion, Flucht“, so eilt er selbst durch seinen frühen Lebenslauf. Seine Firma „B.A.S. Verkehrstechnik“ siedelt in Hemmingen, südlich von Hannover, und ihr Geschäftszweck ist die Baustellenabsicherung: Sie vermietet Schilder, Zäune, Tafeln, Fahrzeuge und alles, was man noch dazu so braucht, und sie managt diese Absperrungen auch. Sporleders Firma umschloss sowohl den Papstbesuch 2005 als auch das Stillleben der Kulturhauptstadt auf der abgesperrten A 40. Ja, sie forscht sogar: „Unser Spielplatz“ nennt Sporleder das Versuchsgelände mit der in diesem Zusammenhang unfassbaren Anschrift „Hoher Holzweg 17“.

Das Leben von Werner Sporleder ist eine Baustelle

Verstehen Sie das jetzt nicht falsch, doch Sporleders Leben ist die Baustelle. Montags bis samstags jeden Morgen um 6 Uhr betritt er die Firma; und spätestens um 7 Uhr ruft er die Lieferanten an – Herrgott, irgendwann müssen die doch auch mal arbeiten!

Ein wenig erinnert der Mann an Heinz Erhardt, und auf der Bühne seines Geburtstages gibt er überaus gern den Schelm. Marschiert mit großen Gesten auf und ab, führt eine Flackerlampe an, die in seine Rede klappert: „Ach Mensch, halt doch die Klappe hier!“ Kokettiert mit den Frauen, zeigt seine Reklamen aus den 70er-Jahren, sie waren ganz nach damaliger Art: halbnackte Frauen, notdürftig mit Flatterband umwickelt. Und nicht ganz zufällig trägt ein lehrreiches Handbuch aus seinem Hause den Namen „Babsi“. Babsi wie Baustellen-Absicherung, versteht sich.

Sein Vortrag ist zu Ende, das Buffet ist eröffnet, „trockenes Brot und Reste von Weihnachten“ – natürlich nur so ein Sporleder-Scherz. Die Branche steht beisammen, das Schilderwerk plaudert mit der Verkehrslenkung, die Signaltechnik mit der Schutzgemeinschaft Verkehrszeichen: “ . . . Regelquerschnitt 37,5 . . . LED-Richtungstafeln . . . mobile Kreuzungslichtsignalanlage.“ Mittendrin Sporleder, er unterhält mal hier, mal da. Die Krawatte hat er gewechselt. Nun trägt er eine mit grünen Ampelmännchen (Ost). Es ist ein sehr schöner Tag für ihn.

Quelle: „DerWesten“ vom 22.02.2011

B.A.S.-Gründer Werner Sporleder wird 85

ARNUM. Werner Sporleder feiert seinen 15. Geburtstag. Das stimmt nicht ganz, der Gründer des B.A.S. Baustellen-Absperr-Service in Arnum flunkert, nennt an seinem heutigen 85. Geburtstag lieber die Jahre, die ihm noch zur 100 fehlen. Schafft er sie? „Warum soll ich mir darüber den Kopf zerbrechen? Irgendwann kommt jeder in die Kiste, von ganz alleine.“ So spricht Sporleder, der die Dinge gern herausposaunt, wie er sie sieht. Seine Stimme ist tief und immer noch laut, der Gang erstaunlich flott.

Sporleder hätte vor 20 Jahren in Rente gehen können, aber nur um den Preis seines Hobbys: seine Arbeit. Die Firma ist Sporleders Baby. Montags bis sonnabends schließt er morgens um 6 Uhr die Tür des signalfarbenen Gebäudes auf. „Meine Frau kommt später, erst um 7 Uhr.“ Gertrud und Werner Sporleder sind seit 58 Jahren verheiratet, auch Tochter Heike arbeitet im Familienunternehmen.

Woher diese Energie, diese Unermüdlichkeit? Werner Sporleder könnte Rosen züchten oder den ganzen Tag Schach spielen. Lieber aber schmeißt er sich allmorgendlich in den Anzug und ärgert sich mit den Behörden herum. Weil sie wieder eine seiner Ideen für die Verkehrssicherheit von vornherein abblitzen lassen. Sporleder ist davon überzeugt, dass seine „Erfindung“ die Zahl der Verkehrstoten an Baustellen verringern würde – doch behördliche Blockadehaltungen treiben ihn fast in den Wahnsinn.

Aber so schnell gibt der umtriebige Senior nicht auf. Oft genug musste er im Leben ganz andere Kämpfe bestehen. Dreimal allein wurde ihm die Diagnose Krebs gestellt, gleich die erste betraf die Bauchspeicheldrüse. „Das überlebt von zehn Patienten nur einer. Schauen Sie mich an“, ruft Sporleder nicht schadenfroh, aber doch in Siegerpose heraus. Er habe sich von den Diagnosen nie zermürben lassen. „Und immer, wenn ich nach den OPs wieder essen konnte, bin ich sofort nach Hause.“

Dort greift Sporleder nachts nicht selten zum Stift, wenn ihm eine Idee in den Kopf kommt. „Hast du schon wieder gekritzelt?“, frage dann Gertrud Sporleder. Abwechslung bietet Urlaub – das heißt seit 1980: Auf in die Wohnung nach Sylt! Die Meeresluft aber beschert dem Senior jedes Mal noch mehr Einfälle. Ein ISDN-Anschluss und zwei Handys erlauben „zum Unglück meiner Mitarbeiter“ die tägliche Absprache mit Arnum.

Wieder einmal hatte sich Sporleder dieses Jahr vorgenommen, auf die Bremse zu treten. Wieder einmal wird es ihm nicht gelingen. Da zuckt der Herr nur mit der Schulter. Sein jungenhaftes Grinsen gibt’s gratis dazu.

Von Karina Hoppe

Leine-Nachrichten vom 12.02.2011